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Freiheit und Abenteuer
Der Morgen beginnt wie auch Hunderte davor.
Ein Morgen vor einem endlosen Tag im Büro. Saubere, klimatisierte Tage, aber doch im Büro.
Eingesperrt zwischen Arbeitsbeginn und Feierabend, Erfolg und Niederlage, Neidern und Spöttern, Kollegen nennt man sie wohl.
Der tägliche Kampf im Büro. Ach nein, Erfolg wird er genannt.
Ein Morgen, der bereits im Bett seinen ganzen Schrecken entfaltet. Der fahle Geschmack nach Nikotin und Alkohol: Zigaretten und Biere, die am Abend zuvor nicht genug sein konnten.
Ein unerträglicher Durst beherrscht mein Denken. Nicht einmal die Leere in meinem Magen kann stärker sein. Ich begreife meine Eingeweide nicht mehr als die meinen, nur noch als einen rumorenden, sich sträubenden Fremdkörper.
Der Schlauch, der durch unzählige Zigaretten und Unmengen kalten Pils ausgetrocknet und für immer geschädigt ist: nicht mehr weich und geschmeidig, nicht mehr Teil meines Körpers. Nein, diese Speiseröhre gehört nicht mir, kann nicht mir gehören!
Vielleicht hat mein Hausarzt, der Gott in Weiß, doch recht. Bestimmt hat er recht... leider.
Weniger Alkohol und keine Zigaretten mehr. Nie mehr! Heute höre Ich auf.
Ein verstohlener Blick zum Wecker, ein Ungetüm aus Blech und Messing. Wer hat den wohl erfunden? Ein Folterknecht, mindestens aber ein Sadist, wahrscheinlich aber doch nur ein penibler Mechaniker, Tüftler und genialer Erfinder.
Lieber Gott, lass es erst 7:00 Uhr sein oder besser noch 6:30 Uhr.
Aber auch Gott muss ein Frühaufsteher gewesen sein. Es ist schon 7:45 Uhr.
Ich muss raus, Kaffee machen.
Mein klebriger, nach Schweiß und Rauch stinkender Körper, kaum zu bewegen und nur schwer zu steuern, ekelt mich an.
Die Dusche ist garstig nass. Kaltes Wasser lässt mich frösteln, warmes Wasser regt meine verstopften Schweißdrüsen an, weiter zum
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